Eine Jachtwerft wie Saffier Maritiem entsteht natürlich nicht einfach so. Werfen wir einen Blick zurück in der Zeit, in die Mitte der Fünfzigerjahre. Richard Hennevanger kauft bereits im Alter von 12 Jahren zusammen mit seinem Vater sein erstes Boot; einen „Regenbogen“ (= Kielboot für drei Personen). Eigentlich können wir nicht wirklich von einem Boot sprechen, denn der „Regenbogen“, den sie kaufen, ist eher Treibholz. Dennoch glauben Vater Hennevanger und Sohn Richard daran. Sie schwitzen Blut und Wasser, aber schließlich gelingt es ihnen, daraus wieder einen wunderschönen „Regenbogen“ zu machen. Eines Tages, sie segeln in der Mündung bei IJmuiden, werden sie von einem Küstenschiff zu sich gewunken. Der Kapitän des Küstenschiffs verliebt sich auf den ersten Blick in den „Regenbogen“ und kauft ihnen diesen sofort ab. Der „Regenbogen“ wird an Bord des Frachtschiffs gehoben, Vater und Sohn Hennevanger erhalten Geld und werden ans Ufer gebracht. Richard ist von nun an vom Segelvirus infiziert, und das hört auch nicht mehr auf. Nach seiner Militärzeit beschließt Richard 1961, zusammen mit seiner Frau nach Australien zu emigrieren. Schon bald eröffnet Richard Hennevanger seine eigene Werft. Sie wächst, und Mitte der Sechzigerjahre arbeiten dort bereits 15 Personen. Pro Jahr werden 40 Bote gebaut. Das Segelschiff Santana ist ein Kajütsegeljacht mit 9,50 Meter und 11 Meter.
Inzwischen arbeitet er häufig mit Designern zusammen an besonderen Booten, worunter auch welche mit 12 Metern Länge. Er wird vor allem von Bob Miller, der später seinen Namen in Ben Lexcen verändern wird (er entwirft später die berühmte Australia 2 mit dem Flügelkiel, die als erstes als nicht-amerikanisches Schiff den America’s cup gewinnt.), inspiriert. Zusammen mit Bob Miller zeichnet er an einem neuen Schiff, mit dem er seinen nächsten Traum verwirklichen will: Mit seiner Familie einmal die Welt zu umsegeln.
1972 verkauft er alles in Australien und beschließt, in Zukunft Segeljachten in Holland zu bauen. Er übersiedelt mit der ganzen Familie – die beiden Söhnen Dennis und Dean, die in Sydney geboren wurden, sind zu diesem Zeitpunkt 7 und 4 Jahre alt – in die Niederlande. Dennis und Dean können zu diesem Zeitpunkt bereits beide segeln, und Dennis fährt in der Bucht von Sydney bereits die ersten Junior-Wettkämpfe. Die Jacht, eine 16 Meter lange Ketch, genannt „Spirit of Sydney’’, wird in der Rekordzeit von einem Jahr gebaut. In den folgenden 8 Jahren segelt die Familie Hennevanger mit der „Spirit of Sydney” um die ganze Welt. Die Söhne kommen mit vielen verschiedenen Kulturen in Kontakt und erwerben dadurch eine gute Allgemeinbildung. Mutter Hennevanger bringt ihnen Rechnen und Schreiben bei. Nebenbei lernen Dennis und Dean mit der „Spirit of Sydney“ auf spielerische Weise alle Facetten des Segelns kennen. Als die Familie 1980 beschließt, die „Spirit of Sydney’’ zu verkaufen und nach Holland zurückzukehren, können beide Söhne das Schiff auch blind segeln, vertäuen und navigieren.
Zurück in Holland eröffnet Richard Hennevanger erneute eine Schiffswerft. Dennis macht eine Ausbildung zum Steuermann, während Dean eine für Schiffbau macht. Neben der Ausbildung stürzt sich Dennis gänzlich auf eine neue Wassersportart, das Windsurfen. Zwischen 1980 und 1985 wird Dennis wohlgemerkt 3 Mal niederländischer Meister und 2 Mal europäischer Meister im Brandungssurfen und beweist damit sein Talent. Nachdem Dean seine Ausbildung abgeschlossen hat, tritt er bei seinem Vater in Dienst und beginnt sogleich mit dem Bau seines ersten Schiffes, einem 9 Meter langen Katamaran, genannt „Hotlegs’’. Ein Jahr später taucht dieser bereits in IJsselmeerwasser, wo Dean so manchem Segler einen gewaltigen Schreck einjagt, weil er mit 20 Knoten vorbeirast. Dennis kann vom Reisen noch nicht genug bekommen, und als seine Surffaszination abnimmt, arbeitet er als Kapitän auf verschiedenen großen Segeljachten im Mittelmeer.
1991 kommt auch Dennis zur Firma, die zu diesem Zeitpunkt gerade mit der Produktion von Rettungsbooten beschäftigt ist. Außerdem werden one-off Segeljachten für Privatpersonen gebaut, variierend von 30 bis 46 ft. Langsam aber sicher zeigt sich in den Neunzigerjahren, dass die beiden Brüder das Unternehmen übernehmen werden. Es ist der Wunsch der beiden Brüder, ein eigenes Produkt zu haben, und der Senior beginnt zu zeichnen. Der Entwurf eines hochseefähigen Offenen Segelbootes mit einer Länge von 6.50 Meter ist im September 1997 fertig gestellt. Anfang Januar ist das erste Schiff fertig und wird einigen Probefahrten unterzogen. Die erste Probefahrt findet bei -15 Grad und Windstärke 7 statt. Kein Vergnügen, aber das offene Segelboot, das inzwischen den Namen „Saffier’’ bekommen hat, hält durch. Man meldet sich zur HISWA an, auf der das Interesse für das neue Schiff enorm ist. Direkt auf der HISWA werden einige Saffiere bestellt, und sie beginnen mit dem Bau. Aufgrund der weit reichenden Erfahrungen der Familie verlieren die Hennevangers nicht den Kopf und sorgen dafür, dass innerhalb eines Jahres 18 perfekt gebaute Saffiere die Kunden erreichen. Dabei zeigt sich auch erstmals deutlich die Rollenverteilung. Der eher extrovertierte Dennis übernimmt den Verkauf, während Dean die technische Seite der Produktion übernimmt.
1999 demonstriert Dennis zusammen mit einem Wassersportjournalisten, aus welchem Holz die Saffier 6,50 wirklich geschnitzt ist. Bei Windstärke 7 aus südwestlicher Richtung machen sie die Überfahrt von IJmuiden nach Lowestoft, über einen Entfernung von 110 Meilen. Ohne ein einziges Problem erreichen sie die andere Seite und beweisen damit die Hochseetauglichkeit der Saffier.
2001 beschließen die beiden Brüder, dass es einen Nachfolger geben müsse. Der Vater muss einen neuen Entwurf anfertigen. Ein Jahr später ist die Saffier 8.00 Realität. Auch in diesem Schiff spiegelt sich die Erfahrung der Hennevangers wider. Das findet auch die Presse, und 2003 ist die Saffier 8.00 für das Boot des Jahres nominiert. Mit 1 Punkt Differenz zum Gewinner (max fun35) wird sie zweite. Gleich darauf wird die Saffier 8.00 für das europäische Boot des Jahres 2004 nominiert. Die Hennevangers müssen die Teilnahme wegen ihrer vielen Aufträge jedoch absagen und entscheiden sich damit eindeutig für ihre Kunden. Ende 2004 beginnen sie mit einem Entwurf für ein weiteres Schiff; die Saffier 32 ft. Bereits als noch gezeichnet wird, treffen Bestellungen ein, und der Bau kann beginnen.
Inzwischen wurde 2005 die 100. Saffier 6,50 ausgeliefert. Auch international beginnt Saffier langsam, bekannter zu werden und erste Saffiere nach ganz Europa zu liefern.
Wachstum
Während der Umsatz von Saffier Yachts wuchs, blieb die Werft, die inzwischen den Namen Saffier Yachts trug, einem Geschäftsaspekt treu. Der Bau aller Yachten nach den höchsten Standards auf dem Markt und die Entwicklung neuer Modelle. Im Dezember 2005 lief die erste Saffier 32 vom Stapel, gefolgt von einer sechswöchigen Probezeit, bis die Brüder Hennevanger zufrieden waren.
SAFFIER SE 26
Im Herbst 2008 war ein neuer Entwurf fertig, die Saffier Se 26, ein offener Daysailer, diesmal von den Brüdern Hennevanger entworfen. Diese Yacht wird sich als ein Wendepunkt für Saffier Yachts erweisen. Vom ersten Tag an zieht die Se 26 die Aufmerksamkeit der Medien auf sich und gewinnt den prestigeträchtigen Wettbewerb „Europäische Yacht des Jahres 2009“. Das revolutionäre Design, das es jedem ermöglicht, bequem einhändig zu segeln, zieht Kunden an, die das Potenzial dieses Daysailers schon bei den ersten Zeichnungen erkennen.
Müheloses Segeln ist der Schlüssel für viele Menschen und die Se 26 bietet all das. Zusammen mit ihrem umwerfenden Aussehen und ihrer Leistung ist sie ein echter Hit. Für die Werft bedeutet dies ein beträchtliches Wachstum. International fassen sie zunehmend Fuß und die 2 Brüder schaffen es, ihr allererstes Versprechen einzuhalten: ihre Saffier so gut zu bauen, wie sie es können.
SAFFIER SE 23
Bei der Wahl zur Yacht des Jahres 2011 gewann die Saffier Se 23 den Titel mit einstimmigem Votum aller internationalen Juroren. Sie war eines der ersten ,,grünen“ Boote mit künstlichem Teakdeck und elektrischem Antrieb. In Kombination mit den schönen Linien und der guten Leistung war sie der Maßstab für das folgende Modell, die Se 33.
SAFFIER SE 33 ULTIMATE DAYSAILER
Der nächste Schritt in der Geschichte von Saffier Yachts ist ein großer Schritt. Die Saffier Se 33 UD erblickte im Jahr 2013 zum ersten Mal das Licht der Welt. Dieses revolutionäre Design war ein absolutes Novum. Die zwei Steuerräder waren etwas, das man bei Daysailern noch nicht gesehen hatte. Das Design wurde entwickelt, um sicherzustellen, dass man vom Steuerstand aus leicht nach vorn und hinten gehen kann. Anstatt um das Steuerrad herum über Deck zu klettern. Dieses Modell war ein weiterer Hit auf dem Markt, von dem bis heute über 70 Stück gebaut wurden.
SAFFIER SC 8M CABIN
Die 8m-Cabin wurde als das ultimative 8m-Boot auf den Markt gebracht, um einen längeren Aufenthalt an Bord zu genießen. Das bedeutete, dass der Fokus auf ein Maximum an Innenraum gelegt wurde, ohne die schönen klassischen Linien zu zerstören. Die Sc 8m Cabin kombiniert Binnentauglichkeit mit einem Tiefgang von nur 1,03 m und ist damit eine echte Kombination aus Binnen- und Hochseesegeln in einem Boot.
SAFFIER SC 6.50 CRUISE
Im Jahr 2016 wurde die Sc 6.50 Cruise neu gestaltet. Dennis und Dean kombinierten die neueste Technologie und das Design mit den klassischen Rumpflinien der Sc 6.50. Mit diesem Upgrade entspricht das Boot dem neuesten Standard und ist bereit für viele weitere Jahre.
SAFFIER SE 37 LOUNGE
Im Jahr 2017 war es an der Zeit, das neue Flaggschiff für Saffier Yachts zu entwerfen. Die Se 37 Lounge ist ein großer Schritt nach vorne in Sachen Stil, Design, Platz und Leistung in der Welt der Daysailer. Saffier Yachts hat ein sehr großes, übersichtliches Cockpit geschaffen. Der große Lounge-Bereich mit den Steuerrädern vor dem Cockpit ermöglicht es Freunden und Familie, das Cockpit zu genießen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass irgendwelche Leinen in den Weg kommen.
Der Steuermann hat gelichzeitig eine bessere Verbindung zu den Personen im Cockpit, während er außerdem eine zentralere Position hat, um den Trimm und das Setzen der Segel zu sehen und einen besseren Blick auf die umliegenden Gewässer zu haben.
SAFFIER SE 27 LEISURE
Saffier Yachts hat vom Markt erfahren, dass wir einen leistungsstarken und dennoch einfach zu bedienenden Daysailer im 8-Meter-Bereich benötigen. Die Saffier Se 27 erblickte in Düsseldorf 2019 das Licht der Welt und zog die Massen an den Stand. Die Se 27 Leisure ist ein Volltreffer auf dem Markt. Sie wurde zur Europäischen Yacht des Jahres 2021 gewählt und Saffier Yachts verkaufte 80 Boote in etwas mehr als einem Jahr nach ihrer Einführung.
SAFFIER SE 33 LIFE
Im Jahr 2021 wird Saffier Yachts ein neues Design auf den Markt bringen, das die Se 33 UD ersetzt. Basierend auf den kraftvollen Rumpflinien der Se 27 Leisure und Se 37 Lounge wird sie das Beste aus beiden Welten vereinen. Geschwindigkeit, einfaches Handling, ein großes Cockpit und ein sehr schönes Interieur, um einen komfortablen Aufenthalt zu genießen.